Mit guten Inhalten Geld verdienen – vielleicht mit flattr

von Steffen am 11. Februar 2010 · 5 Kommentare

Eine neue Idee, wie man mit Inhalten im Netz Geld verdienen könnte, kommt aus Schweden: flattr. Dabei handelt es sich um eine so genannte “micropayment solution“. Also um die Idee, Inhalte wie Texte, Musik oder Videos mit Kleinstbeträgen zu finanzieren. Die Macher der Seite bedienen sich eines (angeblich) schwedischen Sprichworts, um den Ansatz zu verdeutlichen: “Viele kleine Ströme bilden einen großen Fluss.”

Findet ein flattr-Nutzer einen bestimmten Inhalt im Netz toll, dann kann er den Autor dafür danken. Das kann er mit so vielen Artikeln, Videos oder Musikstückn machen wie er will. Dafür schenkt er dem Autor ein Stück Kuchen. Dieser Kuchen wir jeden Monat neu  gebacken. Also: jeden Monat zahlt ein flattr-Nutzer Geld auf sein flattr-Konto. Die eingezahlte Summe wird am Ende des Monats an all die Autoren verteilt, die der flattr-Nutzer mit einem Stück Kuchen beschenkte.

“to flatter” heißt “jemanden schmeicheln” – und so fühlt sich ein Autor bestimmt, wenn er am Monatsende ein paar (und sei es noch so wenig) Taler geschenkt bekommt.

Das erinnert mich an die bekannten Paypal-donations oder Spenden für tolle Projekte. Nicht ganz neu also, aber trotzdem ein spannender Ansatz, diesen Bezahl/Belohn-Gedanken mit einem Portal zu verheiraten. Ich fand schon die Idee von spot.us toll: Da investieren die Leser ihr Geld in die Story, die sie lesen wollen.

Das Video hier erklärt


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{ 5 Kommentare }

Peter Februar 12, 2010 um 00:06

toll, toll, toll. Die Skalierbarkeit fehlt natürlich. Aber ansonsten sehr innovativ…. und ja, halt toll!

Peter Februar 12, 2010 um 00:13

Ich weiß nicht ob ich Jochen zitieren darf. Aber es passt gerade so schön rein. Also über Twitter von @jkrisch “Das Social Web braucht keine Almosen! – Über menschenverachtende Dienste wie Flattr, Kachingle & Co könnte ich mich richtig aufregen”

Steffen Februar 12, 2010 um 00:33

klar braucht keiner almosen. aber wenn menschen zu almosen bereit sind, würde ich sie auch annehmen.. vielleicht ist das für sehr spezielle themen auch ein weg zur finanzierung. als geschäftsmodell reicht das sicher nicht. aber vielleicht bringt’s ein paar leuten einen kleinen zuschuss zum persönlichen auskommen. mal sehen..

jonas Februar 12, 2010 um 13:14

das social web braucht keine almosen. doch guter content darf doch gerne belohnt werden. ob nun mit aufmerksamkeit oder einer kleinen (monitären) aufmerksamkeit ist doch egal – beides ist für den autor gut.

Pascal Februar 17, 2010 um 21:51

Stimme Jonas und Steffen zu. Kleinere monitäre Aufmerksamkeiten nutzen doch. Mich erinnert das an Radiohead, die für ihr Album auch nur das haben, was die Hörer dafür geben wollten.

Ob ein Leser nun für ein Zeitungs-Abo einen festen Betrag zahlt, oder eben diesen Betrag auf die Journalisten aufteilt, die er liest und fördern will, ist doch am Ende egal. Wichtig ist, dass er das Geld irgendwie in guten Journalismus fließen lässt.

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